Vorwort des Vorstands
Sehr geehrte*r Leser*in,
im Sinne unserer Unternehmensstrategie, mit der wir Ende 2022 gestartet sind, gestalten wir eine nachhaltige Energieversorgung für die Welt von morgen und die nachfolgenden Generationen. Bei all unserem Tun gehen Wirtschaftlichkeit und verantwortungsvolles Handeln Hand in Hand.
Ein wichtiger Aspekt unserer Strategie ist der Ausbau der Fernwärme, also die Transformation der Wärmeversorgung in der Stadt Nürnberg. Bis zum Jahr 2040 wollen wir die Infrastruktur so weit ausbauen, dass die Wärmeversorgung der Stadt Nürnberg zu bis zu 50 Prozent durch Fernwärme gedeckt werden kann. Dafür müssen alle an einem Strang ziehen: Politik, Stadtgesellschaft sowie wir als Versorger und Infrastrukturbetreiber. Neben dem Ausbau des Wärmenetzes steht die Dekarbonisierung unseres Erzeugungsparks ebenfalls im Vordergrund. Hier haben wir im vergangenen Geschäftsjahr wichtige Meilensteine erreicht: Die durch den Abriss der acht Kohle-Silos frei gewordene Fläche auf unserem Kraftwerksgelände in Nürnberg-Sandreuth kann für den Bau eines Altholzkraftwerks genutzt werden. Seitens der Stadt Nürnberg sind alle dafür notwendigen Pläne beschlossen. Der nächste Schritt zum Bau ist ein immissionsrechtliches Verfahren bei der Regierung von Mittelfranken.
Darüber hinaus wurde uns im vergangenen Jahr die Genehmigung für Untersuchungen in einem „Erlaubnisfeld zur Aufsuchung von Erdwärme“ vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) erteilt. Im Rahmen des Projekts wollen wir herausfinden, ob die Gewinnung von Erdwärme in Nürnberg technisch und für die Umwelt unbedenklich realisierbar ist, welches für den geologischen Untergrund optimal geeignete System eingesetzt werden kann und wo sich die günstigsten Standorte befinden.
Unser Portfolio an eigenen Erzeugungsanlagen bauen wir weiter konsequent aus: Dank unserer Anstrengungen im vergangenen Jahr werden wir 2024 aller Voraussicht nach PV- oder Windkraft-Anlagen mit insgesamt mehr als 50 Megawatt peak erwerben oder in Betrieb nehmen.
Beim Um- und Ausbau der Strom-Verteilnetze geht es ebenfalls voran. Im November 2023 ist das neue Umspannwerk in Trautskirchen im Landkreis Neustadt-Aisch - Bad Windsheim in Betrieb gegangen: ein wesentlicher Schritt, um die Aufnahmekapazität der Netze für die Einspeisung aus den zahlreichen Solarkraftwerken in der Umgebung zu erhöhen. Wir machen uns zudem für ein koordiniertes Vorgehen zwischen dem Ausbau der Anlagen zur Erzeugung aus erneuerbaren Energien und dem Netzausbau stark: Schneller und effizienter wird die Energiewende gelingen, wenn die Standorte der Anlagen im Einklang mit dem Verbrauch und dem Netzausbau geplant werden. Der Zubau von größeren Anlagen sollte sich vermehrt am bestehenden und geplanten 110-Kilovolt-Netz orientieren.
Vertriebliche Erfolge werden dabei helfen, all diese infrastrukturellen Herausforderungen stemmen zu können. Durch kluges Handeln und das Prinzip „Mehrwert statt Menge“ konnten im Großkundengeschäft die Ergebnisse weiter verbessert werden. Im Privatkundenvertrieb kam es bei der Umsetzung der Preisbremsen aufgrund der hohen Komplexität sowie der kurzfristigen Beschlüsse leider zu Abrechnungsverzögerungen. Hier gilt es – trotz einer stabilen Entwicklung – zukünftig wieder an gewohnte Zuverlässigkeit anzuknüpfen.
Das ausgezeichnete Ergebnis des Geschäftsjahrs 2023 ist ein vielversprechender Auftakt für unsere überarbeitete Strategie und nur durch die Unterstützung unserer Anteilseigner möglich. Der Konzernumsatz lag bei 6.502 Mio. Euro, der Jahresüberschuss nach Ausschüttung an die Gesellschafter betrug 181 Mio. Euro. Das zeigt, dass wir die Krisen der vergangenen Monate und Jahre immer als Chancen wahrgenommen haben und unserer Kundschaft trotzdem faire Preise und eine stets sichere Energieversorgung bieten konnten.
Mit dem großen Engagement, auf das wir bei unseren Mitarbeitenden vertrauen dürfen, werden wir sicher auch die mittel- und langfristigen Ziele erreichen. Lassen Sie uns weiter gemeinsam vorangehen.
Maik Render | Magdalena Weigel