Für Betreiber von Erzeugungsanlagen und flexiblen Lasten besteht die Möglichkeit, sich mit dem Virtuellen Kraftwerk der N‑ERGIE zu vernetzen und dadurch neue, lukrative Vermarktungswege für ihren Strom zu nutzen.
Bei der Regelenergie unterscheidet man zwischen positiver und negativer Regelenergiebereitstellung.
- Positive Regelenergie: Übersteigt der Verbrauch die Erzeugung, so spricht man von einer Unterspeisung. Die Netzfrequenz fällt in diesem Falle unter 50 Hz. Um die Stabilität des Netzes (d.h. 50 Hz) zu gewährleisten, muss eine erhöhte Leistung bereitgestellt werden. Dies geschieht u.a. über das Zuschalten von zusätzlichen Stromerzeugungsanlagen wie bspw. Notstromaggregate, Netzersatzgeräte, BHKWs oder Pumpspeicherkraftwerke. Der selbe Effekt kann durch die Reduzierung von Lasten wie bspw. Pumpen, Schmelzöfen, Elektrolysen oder Klima- und Kühlaggregate erzielt werden.
- Negative Regelenerige: Unterschreitet der Verbrauch die Erzeugung, so spricht man stattdessen von einer Überspeisung. Die Netzfrequenz steigt hierbei auf über 50 Hz. Um auch hier die Stabilität des Netzes zu gewährleisten, muss negative Regelenergie bereit gestellt werden. Dies geschieht in erster Linie durch das Abschalten von bereits aktiven Stromerzeugungsanlagen wie bspw. Biogasanlagen, Gasturbinen oder Pumpspeicherkraftwerke. Alternativ kann dieser Effekt auch durch Lasterhöhung wie bspw. Zementmühlen, Warmhalte-, Brennöfen, Holzschleifer und Gebläse / Trocknung erzielt werden.
Die Teilnahme an der Regelenergievermarktung ist mit Ihren bestehenden Anlagen möglich. Flexible Erzeuger wie BHKWs, Bezugsoptimierungs- und Notstromaggregate, aber auch Lasten wie Pumpen ab einer flexiblen Leistung von ca. 200 kW sind hierfür geeignet.
Die Vermarktung von Regelenergie setzt voraus, dass alle teilnehmenden Anlagen erfolgreich präqualifiziert und damit zur Teilnahme an den Regelleistungsmärkten berechtigt sind. Ist dies der Fall, erzielen diese Anlagen im Anschluss durch die reine Leistungsvorhaltung - positiv wie negativ - Mehrerlöse. Kommt es zu einem Leistungsabruf der Anlage, vergütet der Übertragungsnetzbetreiber neben der eigentlichen Leistungsvorhaltung weiterhin auch noch deren abgerufene Leistung.
N‑ERGIE als starker Partner in der Vermarktung von Regelenergie
Um Regelenergie vermarkten zu können, bedarf es einer Anbindungs- und Präqualifikationsphase. In der Anbindungsphase unterstützen wir Sie bei der korrekten Anbindung an das Virtuelle Kraftkwerk der N‑ERGIE. Hierzu zählt beispielsweise die Installation der Steuereinheit oder die Abstimmung mit dem entsprechenden Bilanzkreisverantwortlichen beziehungsweise dem zuständigen Netzbetreiber.
In der Präqualifikationsphase prüfen wir im Anschluss zusammen mit dem jeweiligen Übertragungsnetzbetreiber, ob Ihre Anlagen den Ansprüchen an die Regelenergievermarktung gerecht werden. Im Detail heißt das für Sie: Simulation der Präqualifikation zur frühzeitigen Fehlererkennung, Organisation und Durchführung der eigentlichen Präqualifikation mit dem Übertragunsnetzbetreiber und Unterstützung bei der Fehlerdiagnose und -behebung.
Zusätzliche Erlösmöglichkeiten
Diese Zusatzerlöse sind nicht nur für Ihre Anlagen interessant, sondern auch für Ihre Kunden. Hier bietet die N‑ERGIE mit dem "White Label"-Produkt die Lösung, um z.B. Erzeugungsanlagen flexibel zu vermarkten. Produkte, Verträge und Kundenportal stellen wir in Ihrem Namen und Layout zur Verfügung, damit Sie Ihr eigenes Vertriebsprodukt anbieten können. Die technische Anbindung, Vermarktung und Abrechnungsvorbereitung kommt von der N‑ERGIE. Vervollständigen Sie Ihr Produktportfolio, um Wettbewerbern weniger Angriffsfläche zu bieten und nutzen Sie neue Geschäftsmodelle, um zusätzliche Erlöse zu generieren.
Ihre Vorteile auf einen Blick
Wir bieten Ihnen eine Komplettlösung aus einer Hand
Wir unterstützen Sie mittels persönlichem Ansprechpartner während des gesamten Präqualifizierungsprozesses
Wir bieten Ihnen Onlinezugriff auf das Lastverhalten Ihrer Anlagen und ermöglichen die bequeme und komfortable Onlinemeldung von Nichtverfügbarkeiten
Wir halten Sie über gesetzliche Änderungen auf dem Laufenden
Mehr zum Thema Virtuelles Kraftwerk
Wollen Sie mehr zum Thema Virtuelles Kraftwerk und erfolgreiche Energievermarktung erfahren? Wir haben ein paar interessante Informationen und Links für Sie zusammengetragen:
Zellularer Ansatz
Das Ausrufen der Energiewende brachte zweierlei: den Ausstieg aus der Atomkraft und ein Umdenken weg vom Großkraftwerk hin zur dezentralen, von Bürgern getragenen Stromversorgung mit regenerativen Energien.
Nur wenige Jahre später feiern längst abgeschriebene Kohlekraftwerke ihre Renaissance und für den Stromtransport werden HGÜ-Trassen als alternativlos diskutiert. Josef Hasler, Vorstandsvorsitzender der N‑ERGIE Aktiengesellschaft stellt in seinem Gastbeitrag den zellularen Ansatz als interessantes Alternativmodell vor.
Auswirkungen der flexiblen Fahrweise
Seit Juli 2015 beteiligt sich das Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementtechnologie (IISB) in Erlangen mit einer Anlage am Virtuellen Kraftwerk der N‑ERGIE. Das Institut untersucht exemplarisch für diese Anlage die Auswirkungen der flexiblen Fahrweise für die Regelenergie.
Mehr dazu erfahren Sie in unserer Pressemitteilung vom 02. Oktober 2015
Stabilität des Stromnetzes
Unternehmen mit eigenen Energieanlagen können zur Stabilität des Stromnetzes beitragen, indem sie den Netzbetreibern Regelleistung zur Verfügung stellen.
Mehr dazu erfahren Sie In der Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 07|2015
Innovative Lösungen
Die Energiebranche ist im Umbruch. Dezentralität, Flexibilität und Digitalisierung sind die Treiber, die die Energielandschaft nachhaltig verändern. Die N‑ERGIE bietet Ihnen mit dem Virtuellen Kraftwerk die Möglichkeit, Teil der Energiewende zu sein.