Erdwärme für Nürnberg

Unser Erdwärme-Projekt

Die N ERGIE will die Fernwärmeerzeugung in Nürnberg mit Hilfe verschiedener Bausteine schrittweise dekarbonisieren. Nicht-fossile Quellen machen in Nürnberg bereits einen Anteil von rund einem Drittel aus. Um weiter unabhängig von Erdgas zu werden, möchten wir unter anderem herausfinden, ob in Zukunft Erdwärme zur klimaneutralen Wärmeversorgung der Stadt genutzt werden kann.

Im Rahmen des Projekts soll geklärt werden, ob die Gewinnung von Erdwärme in Nürnberg technisch und für die Umwelt unbedenklich realisierbar ist, welches für den geologischen Untergrund optimal geeignete System eingesetzt werden kann und wo sich die günstigsten Standorte befinden. Bei der Erkundung und Nutzung tiefer Geothermie kooperiert die N‑ERGIE mit renommierten Experten.

Aufgrund der Komplexität wird die Untersuchung des Erdwärme-Potenzials für Nürnberg mehrere Jahre dauern. Vor möglichen Probebohrungen stehen umfangreiche Voruntersuchungen an.

© N‑ERGIE, N‑ERGIE

„Erlaubnisfeld zur Aufsuchung von Erdwärme“

Bisherige Schritte

2023 wurde die Genehmigung für die notwendigen Untersuchungen in einem „Erlaubnisfeld zur Aufsuchung von Erdwärme“ vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) erteilt. Das Erlaubnisfeld ist 193 Quadratkilometer und umfasst im Wesentlichen das Stadtgebiet Nürnberg, streift aber auch angrenzende Landkreise.

Im April 2024 war ein spezielles Flugzeug im Auftrag der N‑ERGIE unterwegs und nahm mit Hilfe spezieller Ausrüstung die Beschaffenheit des Untergrunds unter die Lupe. Das Flugzeug hat das Stadtgebiet von Nürnberg und angrenzende Landkreise in einem Zeitraum von rund zehn Tagen linienförmig abgeflogen und vermessen. Mehr dazu können Sie in unserem Online-Magazin nachlesen.

Aktueller Stand (Februar 2025)

Umfangreiche Voruntersuchungen und Analysen (u.a. Ergebnis aus geophysikalischen Messflügen, bereits bestehende geologische Kenntnisse der Region) haben ergeben, dass der Süden von Nürnberg am ehesten dafür geeignet scheint, um Erdwärme erschließen zu können.

Wir setzen daher unser Geothermie-Projekt fort und nehmen bei den weiteren Erkundungen des Erdwärme-Potenzials den Nürnberger Süden in den Fokus.

Gemeinsam mit renommierten Geothermie-Experten arbeiten wir weiter daran, das Gebiet für eine mögliche Probebohrung näher zu untersuchen und einzugrenzen.

Weitere Schritte

Zunächst sind weitere umfangreiche Analysen und Bewertungen des Untergrunds notwendig. Unter anderem stehen seismische Messungen mithilfe von Spezialfahrzeugen an, für die die N‑ERGIE jetzt Genehmigungen einholen wird.

Belastbare Ergebnisse, auf deren Grundlage sich die N‑ERGIE dann zusammen mit der Stadt Nürnberg auf die Suche nach geeigneten Flächen machen könnte, liegen bestenfalls im kommenden Jahr vor.

Wichtige Fragen und Antworten

Schon jetzt setzt die N ERGIE am Kraftwerksstandort Nürnberg-Sandreuth Wärme aus der benachbarten Müllverbrennung und Landschaftspflegematerial im Biomasse-Heizkraftwerk ein. So stammen aktuell knapp 30 Prozent der Nürnberger Fernwärme aus nicht-fossilen Quellen. Um die jährlich erzeugte Fernwärmemenge in Zukunft CO2-neutral zu erzeugen, soll der Anteil erneuerbarer Energieträger schrittweise gesteigert werden. 2022 wurden im Heizkraftwerk die beiden bestehenden Gasturbinen durch zwei neue Gasturbinen (2 x 56 MW) ersetzt, die für den Energieträger Wasserstoff bereit sind (H2-ready). Über den perspektivischen Einsatz von Wasserstoff hinaus, strebt die N ERGIE einen Mix aus Altholzverwertung, Großwärmepumpen und Bioenergie an. Haben die Untersuchungen Erfolg, kann Erdwärme ein weiterer wichtiger Baustein grüner Fernwärme werden und somit einen Beitrag zum Gelingen der Energiewende leisten.

Die im Erdreich gespeicherte Wärme kann mit Hilfe verschiedener Verfahren genutzt werden. Beispielsweise könnte über einen Rohrkreislauf Wasser in die Tiefe gepumpt werden. Schleifenartig verlaufende Bohr-Röhren in der Tiefe nehmen die Wärme in den Gesteinsschichten auf, und das so erwärmte Wasser kommt wieder an die Oberfläche und kann genutzt werden.

Welche Technik künftig in Nürnberg zum Einsatz kommen könnte, ist noch offen und unter anderem abhängig vom Untergrund, der aktuell und in zahlreichen weiteren Untersuchungen analysiert wird.

Es ist unsere oberste Priorität, Risiken zu vermeiden. Die N ERGIE arbeitet deshalb mit zwei sehr erfahrenen und renommierten Fachbüros zusammen. Den Bohrungen gehen ausführliche Untersuchungen voraus. Darüber hinaus ist uns Transparenz besonders wichtig – wenn wir in Sachen Bohrung aktiv werden sollten, werden wir die Öffentlichkeit frühzeitig genau informieren.

Die Untersuchungen stehen noch ganz am Anfang. Die Tiefe einer möglichen Bohrung ist abhängig von den Ergebnissen der Analyse des Untergrunds und der verwendeten Technik. Möglich wären Bohrungen bis zu einer Tiefe von 5.000 Metern.

Im Idealfall könnte nach unseren Schätzungen eine fünfstellige Zahl an Haushalten über Erdwärme mit CO2-freier Wärme versorgt werden.

Die Messung wurde von Bell Geospace geleitet und geflogen. Bell Geospace ist eines von weltweit drei Spezialunternehmen, die geophysikalische Erhebungen dieser Art durchführen.

Ziel der Messung war es, geophysikalische Informationen über die Eigenschaften des Gesteins unter der Erde zu sammeln.

Das Flugzeug war mit einer speziellen Technologie ausgestattet, die es ermöglicht, Schwerefelder zu erkennen und zu messen, die man sonst nicht sehen kann. Die Untersuchung sammelte Informationen zur Erstellung geologischer Karten. Diese Karten werden für die Bewertung des geothermischen Energiepotenzials in dem Gebiet verwendet. Ziel ist die Auffindung von geeigneten Gesteinen oder Schichten.

Ansprechpartner für das Erdwärme-Projekt bei der N‑ERGIE Kraftwerke GmbH:

Dominik Maier

E-Mail: dominik.maier@n-ergie.de